Der historische Landbahnhof Binolen und der Förderverein Kulturbahnhof BINOLEN eV
Schön, daß Sie auf dieser Seite gelandet sind, denn hier können wir Ihnen den Bahnhof Binolen sowie unseren Verein kurz vorstellen und Sie vielleicht als Mitglied gewinnen.
Auf der Startseite konnten Sie bereits lesen, dass der Bahnhof von 1912 - 1967 auch personell besetzt war. Im Juli 2020 erhielten wir von Silke Witka ein Foto eines der Bahnhofsvorsteher des Bahnhofs Binolen, Herrn Bernhard Midderhoff.
Er lebte von 1891 bis 1975. In welchem Zeitraum er genau als Bahnhofsvorsteher in Binolen wirkte, versuchen wir zu ermitteln. Das Bild zeigt ihn mit seinem Diensthund.
(Über weitere Fotos aus der Geschichte des Bahnhofs wären wir sehr dankbar)
Damals sah die Anlage so aus:
Leider wurde die Güterhalle abgerissen, weil sie baufällig war. Das Bahnhofsgebäude aber blieb stehen und wurde "quasi" vergessen. Das hatte den Vorteil, daß die alte Empfangshalle mit ihren herrlichen Eichentüren noch original erhalten war. Das STELLWERK aus dem Jahre 1912 war für die Durchführung der Zugkreuzungen noch bis 1995 in Betrieb. Der Zugbegleiter des aus Menden kommenden Zuges stellte die Weichen für den Neuenrader Gegenzug. Dieses Schauspiel fand zu jeder vollen Stunde statt. 1993 gelang es Prof. Michael Schmoll, einem Musiker, Komponisten, Hochschullehrer und Eisenbahnfreund, den alten Bahnhof zu erwerben. Schon 1994 sammelte er im "Förderverein Kulturbahnhof Binolen e.V." Menschen um sich, die ebenfalls ein Herz für diesen alten, aber wunderschönen Landbahnhof hatten.
Eine der wesentlchen Besonderheiten des Bahnhofs Binolen besteht darin, dass er eigentlich "versehentlich" inmitten des Hönnetals steht, denn beim Bau der Strecke und deren Bahnhöfe wurde schlichtweg ein Plan vertauscht, so dass in Binolen dieses repräsentative Gebäude mit entsprechender Eingangshalle entstand und in Lendringsen ein eher einfaches Landbahnhofsgebäude. Der Bahnhof Binolen diente vor allem dem Versand von Kalk, aber auch dem Touristenverkehr zur Reckenhöhle. Diese wunderschöne Tropfsteinhöhle ist nur 200 Meter vom Bahnhof enternt.
Unserem Förderverein gelang es zunächst als wichtigsten Schritt, das große GELÄNDE des Bahnhofs mit seinen alten Abstell - und Ladegleisen sowie der alten KALKVERLADERAMPE von der damaligen DEUTSCHEN BUNDESBAHN zu pachten und dadurch vor andersartigen Nutzungen zu bewahren. Auf diesem Gelände fanden über 15 BAHNHOF-SFESTE statt, bei denen durch kulturelle Angebote, aber auch durch eisenbahnliche "Schmankerln" wie Dampfzüge und andere historische Züge das öffentliche Bewußtsein für den Erhalt des Bahnhofs zu sensibilisieren. Die Besucher reisen dabei mit der BAHN an und können z.B. mit dem "Binoler Schienenfloh" (einer Motordraisine aus den 50er Jahren) sowie einer Handhebeldraisine in den Gleisen 1 und 5 (die zum vom Verein genutzten Bahnhofsgelände gehören) fahren - eine Attraktion, besonders für Kinder.
100 Jahre später: Seit 2012 steht in Binolen wieder eine Halle - grösser als damals aber hönnetaltypisch nachgebaut. Der Förderverein war im Rahmen seiner Möglichkeiten beteiligt - und er war der Ideengeber, schon bei der Gründung 1994.
Bahnhofsfest Binolen - da kommt man standesgemäss mit dem Zug an:
Der BINOLER SCHIENENFLOH - eine echte Attraktion für jung und alt
Zwischen 1993 und 1998 wurde das Bahnhofsgebäude durch Prof. Schmoll - unter tatkräftiger Hilfe der Vereinsmitglieder - restauriert. Das "Innenleben" war ja noch originalgetrau vorhanden. es musste allerdings viel getan werden, um den maroden Zustand zu verbessern. Heute haben wir es geschafft: im Erdgeschoß ist die alte Empfangshalle samt Fahrkartenschalter so erhalten, wie sie 1912 war. Im Bereich der historisch nachgewiesenen Bahnhofskneipe, die allerdings wohl nur zwei Jahre lang existierte (danach war der Bereich eine Wohnung für den Bahnbediensteten), ist heute das VEREINSHEIM der Eisenbahnfreunde Hönnetal untergebracht. Das Obergeschoss beinhaltet die ehem. Wohnung des Bahnhofsvorstehers, eine prächtige Wohnung mit hohen Wänden und 90 Jahre alten Eichentüren. Diese Wohnung ist heute an liebe Menschen vermietet, die sich rührend um die Pflege des schönen Bahnhofs Binolen kümmern.
Das Stellwerk ist als "Hönnetalbahnmuseum" liebevoll restauriert und eingerichtet worden. Dazu gehören auf dem Areal des Bahnhofs viele Exponate, die beispielhaft die über 100jährige Geschichte der Hönnetalbahn dokumentieren, angefangen von einer 8m-Schranke, die ehemals in Lendringsen Dienst tat bis zu Signalen und Prellböcken aus der Entstehungszeit der Bahnstrecke. Das Gelände - es ist auf dem Bild oben andeutungsweise zu erkennen - diente seinerzeit der Kalkverladung, daher sind die Gleise 1, 4 und 5 heute im Vereinsbesitz, während die Gleise 2+3 nach wie vor im Stundentakt befahren werden. Sowohl die ARD als auch das ZDF widmete in den 90er Jahren je eine komplette Sendung unserem schönen Bahnhof. Ein Anlaß für eine Sendung war das 90jährige Bestehen des Bahnhofs, bei dem auch der historische Schienenbus VT 798, für dessen Erwerb und Erhalt sich der vierte Verein im Bunde, der "Förderverein Schienenbus eV" einsetzte, auf den Namen "DER HÖNNETALER" getauft wurde. Mehrmals jährlich ist dieser heute vierteilig fahrende Zug auch heute noch in Binolen zu Gast - immer voll mit begeisterten Menschen, die das herrliche Hönnetal erleben wollen und auch fasziniert von unserem historischen Bahnhof sind. UND: am 1.4.2012 wurde unser schöner Bahnhof 100 Jahre alt- das war ein Grund zum Feiern.
DIE GÜTERHALLE im Stile der Hönnetalbahn wurde neu aufgebaut - ein tolles Haus der Begegnung der Vereine im Hönnetal.
MOTOR dieser wunderbaren Aktion war und ist Dr. Dietmar Schröder, der 2. Vorsitzende des Vereins und heutiger Besitzer des Bahnhofs, der diese Halle in Eigenregie mit dem Verein aufgebaut hat. Wir danken auch der Stadt Balve sowie de Bezirksregierung Arnsberg für die Unterstützung im Rahmen des Denkmalschutzes und der Dorferneuerung.
Heute kann hier in Binolen echtes Vereinsleben wachsen und es finden kulturelle Veranstaltungen statt.
Mehrmals im Jahr gastiert der Schienenbus "Der Hönnetaler" in Binolen:
Im Jahr 1998 gelang es dann auch, den Bahnhof unter Denkmalschutz zu stellen, er zählt heute zu den "Technischen Denkmälern im Märkischen Kreis". Ja - und damit das alles so bleiben kann, damit unsere Kinder auch mal sehen, wie "Eisenbahn früher" war, damit das Hönnetal als wichtiges Naturschutzgebiet im Bewußtsein bleibt und damit auch die landschaftlich faszinierende Hönnetalbahn erhalten bleibt: dehalb gibts uns, den "FÖRDERVEREIN KULTURBAHNHOF BINOLEN eV".
So betritt man das Bahnhofsgelände von der Strassenseite aus.
Der Name "Binolen" ist der Name dieser Flur, die zur Stadt Balve gehört. In direkter Nachbarschaft des Bahnhofs liegt die RECKENHÖHLE, eine Tropfsteinhöhle, die geführt begangen werden kann. Der Bahnhof sollte ursprünglich mal"Reckenhöhle" heißen, doch das wollte die Preussische Eisenbahngesellschaft damals nicht. Dennoch liefen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Sonntag für Sonntag vollbesetzte Züge mit Ausflüglern aus dem Ruhrgebiet ein, die im Hönnetal wandern und die schöne Tropfsteinhöhle besichtigen wollten. Die Höhle gehört zum erstklassigen Hotel und Restaurant RECKE. Bahnhof und Hotel liegen nur etwa 200 m auseinander und sind Nachbarn. Insgesamt stehen in Binolen nur fünf Häuser. Daß hier überhaupt ein so "repräsentativer" Bahnhof gebaut wurde, ist der schlichten Verwechslung der Baupläne für die Bahnhöfe Lendringsen und Binolen zu verdanken, eine quasi schicksalhafte Verwechslung. Der Bahnhof Lendringsen ist längst abgerissen, der Bahnhof Binolen lebt - nicht zuletzt durch Idealisten, wie wir es sind. Wenn auch Ihr Herz für die Eisenbahnromatik und den Erhalt der schönen Natur steht, dann laden wir Sie ein, sich uns anzuschließen oder unsere ideelle Arbeit durch eine Spende zu unterstützen. Mehr dazu auf der nächsten Seite!
DANK AN PETER GERBER für die FOTOS aus dem Jahr 2012. Leider ist Peter Gerber im Jahr 2016 verstorben.